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v.l.n.r. Prof. Dr. Wolfgang Gehring, Dr. Philipp Babilas, Dr. Andrea Vierkötter, Dr. Stephan Schreml, Dr. Rüdiger Mittendorff

Ende Juli wurde in München zum neunten Mal der Heinz Maurer-Preis für herausragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Dermatologie verliehen. Die Jury, unter der Leitung von Professor Gehring, Direktor der Hautklinik des städtischen Klinikums Karlsruhe, zeichnete zwei Arbeiten auf dem Gebiet der Dermatologie aus. Preisträger der mit insgesamt 20.000 EUR0 dotierten Auszeichnung sind Dr. Andrea Vierkötter, die Auswirkungen von Feinstaub in der Luft auf die vorzeitige Hautalterung untersuchte, sowie Dr. Stephan Schreml und Privatdozent Dr. Philipp Babilas, die ein Verfahren zur nicht-invasiven Visualisierung des pH-Wertes der Haut in vivo entwickelten.
Preis im Bereich Grundlagenforschung:  Dr. med. Stephan Schreml und PD Dr. Philipp Babilas – Erforschung des Säureschutzmantels durch Visualisierung
Dr. Stephan Schreml, Assistenzarzt der Dermatologischen Klinik des Universitätsklinikums Regensburg, sowie Priv.-Doz. Dr. Philipp Babilas, Oberarzt und Arbeitsgruppenleiter des Universitätsklinikums Regensburg, entwickelten ein weltweit einzigartiges Messverfahren, das eine zweidimensionale kontinuierliche Darstellung des pH-Wertes auf menschlichem Gewebe in vivo ermöglicht. Hierzu wurde ein Sensor entwickelt, welcher in vitro charakterisiert und auf Biokompatibilität überprüft wurde. Zudem erfolgte die Anwendung und Validierung in vivo am Menschen. Die neue Methode wurde zum Monitoring der akuten und chronischen Wundheilung sowie zum Studium der epidermalen Barriere am Menschen erfolgreich angewendet.
Das neue Verfahren nutzt zwei fluoreszierende Farbstoffe, die an Mikropartikel gebunden und innerhalb einer biokompatiblen Matrix auf flexiblen Folien verteilt sind. Beide Farbstoffe absorbieren das Licht einer Leuchtdiode und geben wieder Licht ab, wobei nur das Signal des Indikatorfarbstoffes vom pH-Wert abhängt und das Signal des Referenzfarbstoffes unverändert bleibt. Schließlich liefert das Verhältnis der zu unterschiedlichen Zeiten aufgenommenen Bilder der Lichtintensitäten der beiden Farbstoffe eine verlässliche Information, den pH-Wert zweidimensional mit hoher Auflösung abzubilden.
Mit Hilfe dieser neuen Methode können nun Veränderungen des pH-Wertes erforscht und untersucht werden und Studien im Bereich der Dermopharmazie, des Tumorstoffwechsels, bei Gewebetransplantationen sowie bei anderen biomedizinischen Fragestellungen durchgeführt werden.
Preis im Bereich der angewandten klinischen Forschung: Dr. Andrea Vierkötter: vorzeitiger Hautalterung auf der Spur
Dr. Andrea Vierkötter, Post-Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am IUF – Leibniz-Institut für Umweltmedizinische Forschung in Düsseldorf, untersuchte im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Arbeit die Auswirkung von Luftschadstoffen auf die extrinsische Hautalterung. Für die epidemiologische Studie wurden 400 Frauen im Alter von 70 bis 80 Jahren untersucht. Die Probandinnen kamen aus den Städten des ehemals mit Luftschadstoffen hochbelasteten Ruhrgebietes sowie aus einem wenig belasteten Referenzgebiet. Es zeigte sich ein starker Zusammenhang zwischen der Partikelkonzentration in der Luft und dem Auftreten von Pigmentflecken auf Stirn und Wangen sowie einer verstärkten Ausprägung der Nasolabialfalten. Die neuen Erkenntnisse sind für die Prävention von Pigmentflecken von großer Bedeutung, da sie belegen, dass neben Sonnenexposition oder dem Rauchen auch die Exposition gegenüber Luftschadstoffen erheblichen Einfluss auf die umweltinduzierte Hautalterung ausübt. Vorstellbar ist, dass durch die topische Applikation von AhR-Antagonisten (Hemmstoffe des Aryl hydrocarbon Rezeptors, der u.a. an der Entstehung umweltbedingter Hyperpigmetierungen beteiligt ist)  in Kosmetikprodukten die Schwebstaub-induzierte Hautalterung in Zukunft unterdrückt werden kann.
Heinz Maurer-Preis fördert dermatologische Forschung
Der Heinz Maurer-Preis wird im Zwei-Jahres-Rhythmus von Sebapharma an herausragende Hautforscher verliehen. Der Gründer und Inhaber der Firma Sebapharma GmbH & Co. KG mit Sitz in Boppard, Dr. med. Heinz Maurer, der sich 2010 aus dem Geschäft zurückgezogen hat und die operative Leitung an Thomas Maurer und Dr. Rüdiger Mittendorff, beide Vorsitzende der Geschäftsleitung, übergeben hat, möchte mit dem Wissenschaftspreis herausragende Leistungen in der dermatologischen Forschung unterstützen und zum kontinuierlichen Fortschritt der dermatologischen Forschung beitragen. Damit unterstreicht der Erfinder von Hautreinigungs- und Pflegeprodukten, die auf den natürlichen Säureschutzmantel der Haut mit dem pH-Wert 5,5 abgestimmt sind, das Unternehmensmotto „Wissenschaft für gesunde Haut“. Über die Verleihung des Heinz Maurer-Preises für Dermatologische Forschung entscheidet eine Jury, die unter dem Ehrenvorsitz von Professor Dr. med. Otto Braun-Falko aus den acht Mitgliedern des Wissenschaftlichen Beirates der Sebapharma besteht.

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