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Seit gut einem Jahr vertreibt der Bielefelder Shampoo-Hersteller Alpecin seine Produkte in China neben Drogeriemärkten auch auf asiatischen Online-Plattformen wie Alibaba, Tmall oder JD, die in Europa mit Amazon oder Ebay vergleichbar sind. Am heutigen „Singles Day“ verzeichnete das Unternehmen einen Rekordabsatz. Nie wurden an einem Tag mehr Shampoos in einem Land innerhalb von 24 Stunden verkauft.

Wie in Amerika und anderen Erdteilen der „Black Friday“1 für einen Kaufrausch sorgt, haben auch die Chinesen ein besonderes Event für Schnäppchen-Jäger auf das sie regelrecht hin fiebern. Am „Singles` Day“, erst 2009 eingeführt, steigen die Umsätze jährlich explosionsartig2, wenn darum geht, einen möglichst guten Deal zu machen. Laut Forbes Magazin stehen bei der Onlinesuche insbesondere qualitativ hochwertige Produkte im Fokus. In diesem Jahr wurden innerhalb von 24 Stunden Waren im Wert von mehr als 25,4 Milliarden Dollar gekauft, weit mehr als bei den drei Shopping-Events Black-Friday, CyberMonday und Thanksgiving in den USA insgesamt eingespielt werden.

Dem Männer-Shampoo Alpecin gelang dabei heute der Sprung in die Champions-League der attraktivsten Artikel auf einer der größten chinesischen Online-Plattformen: Von Tmall3 wurde die Marke mit „German Engineering“ zur Teilnahme am sogenannten „Haupt-Event“ ausgewählt. Mit mehr als 21.000 verkauften Flaschen des coffeinhaltigen Shampoos verzehnfachte der Hersteller sein Vorjahresergebnis beim chinesischen 24-Stunden Shopping-Marathon.

„Das ist ein riesen Erfolg, der hart erarbeitet ist. Die Positionierung mit speziell zugeschnittenen Maßnahmen im Vorfeld war aufmerksamkeitsstark und unsere Planungen sind aufgegangen“, sagt Eduard R. Dörrenberg, geschäftsführender Gesellschafter des Shampoo-Herstellers. Mit TV- und Online-Maßnahmen und dem global eingesetzten Radsport-Sponsoring, das jüngst in China mit etlichen Tour de France-Fahrern aktiviert wurde, sei die Markenbekanntheit im Reich der Mitte spürbar gestiegen, so Dörrenberg.

Die Stimmung in China glich seit Tagen der Atmosphäre des amerikanischen Superbowl. Chinesen trafen sich am Singles Day und verfolgten in den Metropolen auf eigens organisierten Partys und Großveranstaltungen das Geschehen am Samstag zwischen 0 Uhr und 24 Uhr. Verkauft wurde nicht mehr ausschließlich auf Online-Portalen, sämtliche Handelsketten mit ihren Filialen wollen inzwischen partizipieren. So herrscht zum Beispiel in der Logistik rund um den 11. November in China ein enormes Aufkommen. Auch beim Shampoo-Hersteller in Deutschland hat man sich langfristig gemeinsam mit chinesischen Partnern und einer guten Planung vorbereitet.

Die Zukunft liege nicht allein im E-Commerce. Für Dörrenberg sei eine Verbindung aus On- und Offlinehandel der Schlüssel. Demnach sei das Männer-Shampoo aus Deutschland in China auch nicht nur auf Online-Plattformen erhältlich, auch mehr als 3.000 stationäre Händler verkauften bereits das Shampoo gegen Haarausfall. Somit erwarte der Manager, dass bis zum Jahresende etwa jedes fünfte in Bielefeld abgefüllte Alpecin-Shampoo allein für den asiatischen Markt bestimmt ist.

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